Naja, ich hab den Kram ja nicht unbedarft und blind verbaut. An der Anlage ist alles überdimensioniert. Schon alleine der Verluste wegen. OK, die Sicherungen sind es natürlich nicht 😁.
Aber, wie schon geschrieben, hab ich alleine rund 1000€ für Werkzeug, Messgeräte,ein computergestütztes Lade/Entladegerät und eine Thermocamera ausgegeben um das System vernünftig und sicher aufbauen zu können. Der Akku wird sowohl vom BMS als auch von der Hausautomation mit mehreren Sensoren überwacht und beide können zur Not das gesamte System abschalten. Es wurden LiFePos verbaut, die selbst bei massiver Überladung kein Feuer fangen und sich gegenseitig nicht anstecken können.
Eine "Schwachstelle" ein Hochstromschalter wurde nach wenigen Tagen entfernt, weil er sich unter Volllast bis zu 12Grad über Raumtemperatur erwärmt hat. Die beigelegten Busbars (bis 250A geeignet) wurden entweder durch Neue ersetzt, die deutlich höhere Ströme können oder wenn die alten genutzt wurden, dann wurden davon immer zwei anstelle von einer verbaut.
Glaubt mir, wenn ich auch nur im Ansatz Bedenken hätte, würde ich so ein System nicht selbst aufbauen und betreiben.
Ich bin mir relativ sicher, dass mein Selbstbauakku deutlich besser als Kaufakkus überwacht wird und ich habe in diesem Bereich einen Gesellenbrief (auch wenn ich schon lange nicht mehr in diesem Bereich arbeite.
Ich habe mir z.B. die wärmste Stelle der Akkus über die Thermocam ermittelt und ratet mal, wo der Haupttemperaturfühler sitzt. Alle 32 Zellen wurden vor der Verschaltung komplett einzeln entladen und wieder geladen und so deren Kapazität ermittelt, von alle Zellen wurde der Innenwiderstand aufs 1000stel mOhm ermittelt um sicher zu stellen, dass keine "faule" Zelle dabei ist. Alle Zellen wurden mittels Barcode auf Baudatum geprüft. Es wurde sowohl ein passiver als auch ein aktiver Balancer (natürlich aktiv geschaltet) verbaut und die Zellen laufen alle 14 Tage automatisch ins Balancing, die anderen 13 Tage werden sie nur bis 3,4 Volt geladen und bleiben so 0,25Volt unter ihrer maximalen Ladespannung.
Sollte mal ein unerwarteter Zelldrift auftreten wird der Akku ab 0,2V Zellunterschied vom Wechselrichter getrennt und zusätzlich der Wechselrichter abgeschaltet. Gleiches passiert, sobald die Zelltemperatur 10 Grad über Umgebungstemperatur oder über 40 Grad steigt.
Ich tippe daher mal, dass mein Akku deutlich sicherer als die meisten Kaufakkus ist.
Nachtrag. Gerade eben, nachdem der Akku seit 8 Stunden geladen wurde, noch mal mit der Thermocam alles inspiziert. Die wärmste Stelle ist der Anschluss ans BMS und da haben wir knappe 30 Grad. Der Rest liegt zwischen 26 und 27 Grad und das bei der aktuellen Umgebungstemperatur von knapp unter 26 Grad in dem Raum wo der Akku steht. Für mich passt das super.