Moin...
Seit heute isser (endlich) da:
Bisher bin ich ein Tesla Model 3 AWD LR gefahren und der Umstieg ist wirklich zu bemerken. Ich bin noch nicht allzu weit gefahren, würde aber gerne mal meine ersten Eindrücke schildern (eben aus der Sicht eines Tesla-Fahrers, quasi aus dem Tesla raus, in den Mustang rein. Deswegen alles mit positiven und negativem zusammen):
- Die Übergabe war super! Da hat man sich Zeit genommen, alles erklärt und wir haben sogar zusammen versucht die App zu fixen. 3 Daumen hoch. Das Auto war geladen, es gab eine Einführung, alles wurde besprochen und auf Grund der Probleme hat man sich echt viel Zeit genommen - war bestimmt 2h dort. Bei Tesla war es "Hier sind die Schlüssel, da drüben auf dem Parkplatz steht ihr Auto... viel Spass". Und ich musste meine Lackschäden dann quasi selbst monieren.
- Die Verarbeitung des Mach-E ist deutlich besser als beim Model3, keine Frage. Auch die Fahrgeräusche sind deutlich weniger
- das Fahrwerk ist deutlich besser - wer hier mein, das wäre so hart und man würde jedes Steinchen auf der Strasse merken, der hatte noch keinen Tesla unterm Hintern
mir ist auch ein Unterschied im Fahrwerk zwischen den Fahrmodi des GT aufgefallen - klein, aber fein. Insbesondere in "Zahm" fährt sich der GT im Vergleich zum Tesla wie ne Sänfte! - Die App ist zwar Kacke (meldet bei mir ich solle die Fahrzeugeinstellungen aktualisieren, aber diese Fahrzeugeinstellungen gibt es gar nicht), aber der Digitale Schlüssel funktioniert erstaunlich gut. Ich finde es super, dass die Lampen angehen (also, Tagfahrlicht, Bremslichter, und die Beleuchtung des Tür-Öffners), wenn ich mich dem Fahrzeug nähere. Und wenn die App "spinnt" merke ich das schon beim Hingehen zum Auto. Die Tesla App hat auch des öfteren mal nicht funktioniert. Da hat man es aber erst gemerkt, wenn man am Türgriff gezogen hat und nix passiert... super nervig!
- ich finde es eigentlich ganz cool, dass die Ladebuchse sich immer öffnen lässt. Das ist bei Tesla ein Gefummel jedes mal... (entweder app öffnen, dort "Ladeport öffnen" anklicken, dann das Kabel holen und merken, dass er den Ladeport geschlossen hat, weil man zu lange / zu weit weg war, etc, oder im Auto drauf klicken, aber nicht die Tür schließen, sonst geht alles zu, wenn man mit dem Kabel zu lange beschäftigt ist, also steht man entweder mit App in der einen Hand, Kabel in der anderen vorm Auto oder lässt die Türen offen).
- Die Power ist der Hammer.
Man merkt förmlich, wie die Reifen versuchen, Grip auf der Straße zu finden. Und das etwas "lockere" Heck ist auch immer für ein Grinsen gut - macht super Spass. Aber: es ist schon erstaunlich wie "zahm" er dann bei höheren Geschwindigkeiten ist. Klar, man heizt nicht die ganze Zeit mit 200 über die BAB. Aber es wäre doch schön, wenn man bei einem Fahrzeug mit fast 500PS nicht gerade 20 Minuten braucht, um die 200 zu erreichen. Der Tesla ist da deutlich agiler. - Mir persönlich gefällt die höhere Sitzposition sehr gut. Wirklich mehr Übersicht. Auch das Ein- und Aussteigen ist deutlich bequemer und doch hat man nicht das Gefühl in einem Truck zu sitzen. Grundsätzlich fühlt sich der Innenraum hochwertiger an. Und geräumiger (obwohl das Auto eigentlich sogar etwas kleiner ist, als z.B. das Model-Y). Best of both worlds...
- Aber ich finde es erstaunlich, dass der rechte Außenspiegel sich nicht "nach unten" stellt beim rückwärts fahren, wie beim Tesla. Das ist so einfach zu lösen und man kann Felgenschäden gut vermeiden (zumindest rechts ). Beim Tesla war das im übrigen nötig, weil die eingezeichneten Linien nicht immer so ganz gepasst haben. Vielleicht hab ich aber auch nur noch nicht die richtige Einstellung im Mustang gefunden. Der 360˚-Overview ist aber super und vermutlich ein mehr als brauchbarer Ersatz dafür.
- Apple Car Play - endlich! Was hab ich darauf gewartet.... klar, Spotify im Auto ist auch nicht übel. Dennoch für mich ein riesen Pluspunkt
- Ford Sync - naja, wirkt manchmal etwas komisch, unausgereift und umständlich. Aber das lässt sich ja OTA korrigieren - hoffentlich. Dafür gibt es gefühlt an vielen Stellen deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten, als beim Tesla. An anderen Stellen, die evtl. wichtig wären dafür nicht. Interessant fand ich auch, dass bei der Einstellung für "Leichtes Einsteigen" oder wie das heißt angeblich das "Lenkrad in eine passende position" gefahren wird... erstaunlich, wo das doch ein manuell verstellbares Lenkrad ist 😉
- die Fahrassistenzssysteme: ganz ehrlich - mir ist nicht so 100% klar, wo tesla da "meilenweit" voraus sein soll - und ich hatte das (unnötige) Full Self Driving Paket. Klar, der Tesla kann (theoretisch) selbsttätig die Autobahn wechseln - nur hat das bei mir eher Panik ausgelöst bzw. einen Stau hinter mir, und der Tesla kann Ampeln erkennen (was super nervig ist, weil er dann immer vor der Ampel anhalten will, wenn man nicht sagt, er darf fahren) und Tesla kann auf der Autobahn selbsttätig die Spur wechseln (aber so langsam, dass man eigentlich immer selbst eingreift). Auch der Spurhalteassistent war in meinen Tests zwar wirklich gut im Spurhalten und insbesondere in Kurven besser als der Mustang, aber in einigen anderen Fällen gerade hier bei uns, hat der Mach-E das wirklich deutlich besser gemacht, als mein Tesla. Und von der Schilderkennung will ich gar nicht reden... Querverkehrswarner gibts bei Tesla nicht. Alles in Allem kann ich nicht sagen, dass Tesla da "meilenweit" voraus ist.
- Verbrauch - ich hatte ja so meine Zweifel, aber jetzt bin ich doch ein wenig beruhigt. Ich hab heute echt viel rumprobiert und wir waren zu dritt im Auto. Aber in den letzten 100km hatte ich einen Verbrauch von < 20kw/100km. Ist sicher nicht "repräsentativ" aber schon mal echt gut
Alles in Allem bin ich froh über den Wechsel, auch wenn das nach einem Tag noch etwas "früh" ist für ein Fazit.
