Hi zusammen,
ich komme gerade von einem 14 Tage Frankreichtrip zurück und wollte kurz meine Erfahrung weitergeben. Ich habe keine Zahlen für euch da ich bewusst keine Lust auf langes rumgerechne hatte und damit auch gar nicht auf Verbrauch oder sonstiges geachtet habe.
Es ging in die Bretagne und unser Ziel war ca 1200km entfernt. Wir haben uns entschlossen "Der Weg ist das Ziel" als Leitfaden zu nutzen, sprich z.B. für den Hinweg haben wir eine Übernachtung in der Champagne und einen zwischen Le Mans und Chatre eingeplant mit entsprechenden sight seeing vor Ort. Der Rückweg ähnlich, blos noch einen weiteren Zwischenstop Nähe Saint-Malo, Le Mont-Saint-Michelle. Ich hab auch nicht auf die km geachtet aber unterm Strich mit einigen kleineren Ausflügen werden es ca. 3000km gewesen sein.
Wir sind zu zweit, mit zwei Rädern (ein Elektro ein normales) und einem relativ vollgepacktem Pony gestartet. Da ich leider meine Fordpass Ladekarte nicht aktiviert bekommen habe (lange andere Story....) sind wir nicht gezielt Ionity angefahren sondern so wie es gerade am besten gepasst hat. Bei den Übernachtungen konnten wir immer laden und oft auch kostenfrei, sprich wir sind morgens immer mit 100% (geschätzte 330km bei unserem vollgepackten RWD SR) gestartet. Außerdem haben wir bei den Besichtigungen unterwegs immer öffentliche Lader genutzt wo es ging. Das war die erste positive Überraschung, dass dies quasi überall funktioniert hat und man oft auch sehr gute Parkplätze inklusive hatte :). Auch bei den wenigen Schnelladerstops haben wir nie wirklich auf Laden gewartet. z.B. der erste Stop war an einem großen Einkaufszentrum und nach einem normalen Einkaufsbummel war das Pony wieder bei ca 90%. Ansonsten mal Toiletten/Kaffeepausen/RauchDampfpausen welche dem Pony immer genug Zeit gegeben haben sich ausreichend satt zu essen 
Reichweitenplanung:
Generell haben wir immer geschaut wie sich der Abstand zwischen geschätzter Reichweite und nächstem Ziel entwickelt (also z.B. bei Abfahrt 330km und nächstes Ziel 270km also 60km Puffer). Wenn man diesen Puffer im Auge behält bekommt man ein gutes Sicherheitsgefühl. Schnellfahren war mit Fahrrädern hinten drauf und durch Frankreich Tempolimits eh nicht möglich. Wenn es ging sind wir 120 gefahren, ansonsten haben wir uns immer brav ans Tempolimit gehalten ... zumindest ca :).
Ladekarten:
Ich war mit Maingau, Shell Recharge, ENBW, Tesla app und noch ein zwei anderen ausgestattet. Es hat sich gezeigt, dass es gut war eine Auswahl dabei zu haben, speziell die sehr kleinen AC charger in irgendeinem kleinen Dörfchen waren manchmal recht wählerisch. Am häufigsten hat die ENBW Karte funktioniert. Nach dem Ärger mit der Ford Karte haben wir auch nicht mehr so stark auf die Preise geachtet. Evtl. rechne ich irgendwann nochmal alles zusammen, was wir für die komplette Reise benötigt haben.
Autobahn Moutgebühren:
Ich hab mir im Vorfeld ein Bip&Go Kästle in den schwarz gepunkteten Bereich neben den Spiegel geklebt, das hat das passieren der Moutstellen sehr vereinfacht (quasi mit Tempo 30 einfach durchfahren). Gesamtkosten hatten wir etwas unter 100€ für den Trip.
Navis:
Das Pony eigene Navi hat inklusive Ladeplanung meistens gute Dienste geleistet (bis auf einmal siehe Punkt unten) und ein zwei kleinere Wege die nicht mehr aktuell waren. Wir haben deshalb immer noch ein zweites Handy mit waze mitlaufen lassen.
Ich hatte vorher auch viel mit ABRP und Co. recherchiert und auch das Abo abgeschlossen um es ggf im Auto zu nutzen aber nun im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mit dem Ford Navi für lange Distanzen, mit Apple Karten oder Google Maps für Kurze Ziele (Restaurant, Kirche xyz..) perfekt ausgekommen bin. Ich würde zukünftig schon noch im Vorfeld mal mit ABRP schauen aber eigentlich dann einfach losfahren und unterwegs spontan anpassen wenn nötig.
Waze war auch nützlich, mir war z.B. nich bewusst, dass in Frankreich statt Blitzer oft Durchschnittsgeschwindigkeiten auf einem Streckenabschnitt gemessen werden und dass kann grad mit dem Pony schonmal blöd ausgehen wenn man z.B. zügig überholt. Auch in Bezug auf Stauumfahrung war Waze besser (das Ford Navi hätte uns z.B. schon wieder auf deutscher Seite direkt in einen Stau geführt und nur Waze hat uns kurz vorher zum Abbiegen bewogen .. wir haben das Stauende noch gesehen ...)
Spurhalte & Abstandsassistent:
Die beiden habe ich quasi ständig im Einsatz gehabt und macht das Fahren sehr entspannt. Nur die vielen Kreisverkehre in Frankreich haben den Fluss ein wenig gestört aber deaktivieren und wieder aktivieren hat man auch schnell im Blut. Ich hab auch festgestellt, dass mein Pony dazu neigt sich beim Aktivieren sehr stark am rechten Rand zu orientieren und man lenkt automatisch im Anfang immer dagegen. Wenn man jedoch nicht dagegen lenkt und ihn mutig bis ziemlich rechts an den Seitenstreifen fahren lässt pendelt er sich sofort automatisch danach in der Mitte der Straße ein und dort verrichtet er dann auch sehr zuverlässig seinen Dienst.
Fahrradgepäckträger:
Der 60grad abklappbare Uebler Gepäckträger hat super funktioniert und wir haben auch unterwegs einige Städtchen erkundet die wir zu Fuss so nie erforscht hätten. Rauf und runter der Räder oder des kompletten Trägers geht super einfach und schnell. Auch vor Ort in der Bretagne mit dem eigenen Rad zum Markt radeln zu können war toll!
Negative Punkte:
- Klar zu allererst der Ärger mit der nicht zu aktivierenden FordPass Ladekarte (ca. 2 Monate lang erfolglos versucht). Ich schreibe dazu nochmal gesondert etwas. Auch meine generellen Probleme, dass ich PAAK nicht aktiviert bekomme und mir das Pony einen Tiefschlaf meldet obwohl er wach ist. Diese Probleme waren mir aber schon bei Abfahrt bekannt. Nächste Woche bekommt das Pony neue Software beim Händler ich hoffe damit dann auch noch diese Punkte abhaken zu können. Auch eine neue Ladekarte habe ich während meines Urlaubs per Post nach Hause erhalten, leider etwas zu spät.
- Einmal hat uns das Ponynavy in Rennes zu einem Teslasupercharger gelotst, der aber nicht für nicht Teslas freigegeben war. Daraus haben wir gelernt vorher in der Tesla app zu schauen, da diese die freigegebenen anzeigt (haben später erfolgreich an Superchargern geladen, was z.B. durchaus witzig war an einem Platz von 28 Stationen in Nancy zu stehen). In dem Moment war es echt ärgerlich, da dieser auch nicht gut gelegen war sondern sehr versteckt auf irgendeinem Hinterhof im Nirgendwo und uns das Ford Navi keine echte Schnellladealternative geboten hat. Wir haben dann nach einigem Suchen in diversen apps einen Schnelllader an eine Shelltankstelle gefunden.
- Ich bin mir noch nicht sicher wie man die Klimatisierung einstellen muss um keine kalten Füße zu bekommen (bei 20+ Graden!). Nach einigem rumprobieren ging es dann irgendwie aber perfekt war es nie.
- Einige Software bugs wie z.B. dass sich einmal das wireless Car Play während der Fahrt deaktiviert hatte und sich nur wieder nach einstecken über USB aktivieren ließ.
Oder das unser Gastgeber mich draufhingewiesen hat, dass beim Laden das Licht an blieb obwohl das Licht auf "Auto" stand.
Manchmal hat er beim öffnen der Tür gehupt obwohl zwei Schlüssel in der Nähe waren und einige kleinere Software bugs mehr.
Ich bin aber zuversichtlich, dass diese kleineren Bugs noch behoben werden, im Großen und Ganzen hat die Software im Auto gut funktioniert.
Positive Punkte / Zusammenfassung:
Zusammenfassend war es ein Traum mit dem Pony durch Frankreich zu gleiten. Es ist anders wie frühere Urlaube in denen es galt tausende km durchzuheizen, damit am Ziel endlich der Urlaub starten kann. Unsere An und Abreise war definitiv Teil des tollen Urlaubs und das Pony war uns ein treuer Begleiter
NoTechi
