Können Wallboxen künftig vom Netzbetreiber abgeschaltet werden?

Ich gebe dir in vielen Punkten Recht, 0.25%, denn leider hat man in den letzten Jahrzehnten die Wasserkraft fast abgeschafft und vergessen.

Es gibt in Deutschland so viele ehemalige Wasserkraftwerke, die stillgelegt sind, damit könnte man sicherlich einen Teil des Strombedarfs decken.
Vorteil vom Strom aus Wasserkraft ist der, dass die Energie auch sehr schnell verfügbar ist.

Außerdem müsste viel intensiver nach Speichermöglichkeiten geforscht werden, und damit meine ich keine Batterien oder Akkus.

Es gibt auch die Möglichkeit überschüssigen Strom "mechanisch" zu speichern.

Siehe hier: https://a3bau.at/energie-speichern-ohne-batterie

Wenn man es schafft die überschüssige Stromproduktion von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen zu speichern, wäre das Energieproblem viel geringer.

Leider wird in die Erforschung solcher Produkte weit aus weniger investiert, als in die Atomforschung, die Jahrzehntelang Billiarden Euro an Steuergeldern verschlungen hat.

Forschung in Speichertechnologien passiert schon. Aber da könnte aus meiner Sicht auch deutlich mehr gemacht werden.

Es ist wahrscheinlich ein Henne-Ei Problem.

Solange es noch genug Grundlastkraftwerke gibt, gibt es keinen wirklichen Bedarf für Speicher im Netz.

In anderen Ländern installiert man währenddessen gigantische Speicher. Egal ob Lithium-Ionen-Akkus in Australien oder Redox-Flow-Batterien in China.

Redox-Flow halte ich für die praktikabelste Lösung. Das ist einfach zu skalieren und haltbar. Auch thermische Großspeicher wie in Dänemark stelle ich mir einfach und günstig zu realisieren vor. Sie reduzieren auch allgemein den Strombedarf, da sie Wärmepumpen im lokalen Wärmemarkt verdrängen.

Zitat von 0.25%

Faktisch leisten wir uns dann den Luxus eines doppelten Energieversorgungssystem und abhängig vom Wetter und der Tageszeit schalten wir zwischen beiden hin und her. Selbst wenn es technisch einwandfrei funktioniert, wird es mit Sicherheit eins: Doppelt so teuer.

Das wird sicher so werden (müssen). Schon alleine, weil die PV-Energie bei uns im Winter fast vernachlässigbar ist. Das fangen zwar Windräder zum Teil auf, aber eben nur zum Teil.
Zudem werden wir immer Zeiten haben, in denen wir weder Sonne noch Wind haben. Biogas ist auch nicht beliebig skalierbar. Die benötigte Biomasse tritt bei der Produktion in direkte Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung. Speichertechnologien wie Wasserlagekraftwerke haben in D auch keine echte Chance, weil wir bei uns keine entsprechende Topologie haben.
Aber Gaskraftwerke finde ich eine gute Idee. Allerdings nicht in Verbindung mit russischem Erdgas, sondern in Verbindung mit PowerToGas. Nur brauchen wir dazu erst mal deutlich mehr saubere Energie um darüber überhaupt sinnvoll nachdenken zu können. Der Vorteil wäre allerdings, dass die gesamte Infrastruktur, angefangen vom Leitungsnetz über die nötigen Speicherorte bis zu den Kraftwerken um daraus wieder elektrische Energie zu gewinnen, bereits besteht. Aber all das kann bestenfalls mittelfristiges Ziel sein. Am Anfang steht zunächst der massive Ausbau von PV und Windkraft.

das Gas von Power2Gas muss ja nicht zwingend vor Ort hergestellt werden. Aber gegen einen Ausbau der EE in DE spricht eigentlich recht wenig. Je kWh, die nicht importiert werden muss (Öl, Gas, Kohle) ist eine gute kWh (Kein Devisenabfluss und keine finanzierung fragwürdiger Regime).

Zitat von LF-X

Es ist wahrscheinlich ein Henne-Ei Problem.

Solange es noch genug Grundlastkraftwerke gibt, gibt es keinen wirklichen Bedarf für Speicher im Netz.

Redox-Flow halte ich für die praktikabelste Lösung. Das ist einfach zu skalieren und haltbar.

Henn-Ei Problem: Eigentlich ist es das aus meiner Sicht nicht wirklich. Wir hatten einen guten Start bei der erneuerbaren Energieerzeugung. Allerdings hat die Regierung dann gemerkt, dass der gute Start echt teuer wird und hat den Ausbau massiv reduziert (die Kosten sind trotzdem noch hoch). Wenn das die gleiche Regierung wenige Jahre danach mit einem anderen Modell hätte wieder hoch fahren wollen, hätte sie sich eingestehen müssen, dass ihr erster Ansatz schief gelaufen ist. Als lässt man es lieber so laufen. Leider.

Bei den Grundlastkraftwerken sehe ich es allerdings ähnlich. Wir haben ja noch einige in Reserve und solange das so ist, laufen wir zumindest nicht in ein Blackout-Problem. Auch wenn wir letztes Jahr ein paar mal knapp davor standen.

Redox-Flow: Halt ich auch für eine vielversprechende Technik. Keine Brandgefahr, nicht umweltbelastend, lange haltbar, relativ günstig in der Herstellung, gut verfügbare Rohstoffe und leicht skalierbar.
Lediglich den Willen in diese Richtung weiter zu forschen oder große Anlagen aufzubauen sehe ich bei unserem Staat nicht.

Hier ist ein relativ guter Bericht zum Thema zu finden. Die Zahlen sind auch relativ aktuell. Dauert allerdings 45 Minuten, stellt aber auch mögliche Lösungsideen vor. Beim ansehen hab ich auf Anhieb keine offensichtlichen Fehler durch schlechte Recherche gefunden. Ist also durchaus sehenswert, wenn man sich für das Energiethema interessiert.

Ich glaube, wir sollten zum Thema zurück kommen. Das artet gerade wieder aus.

Stimmt, also ich bin nach wie vor der Meinung. dass es bei uns nie im Leben möglich sein wird gezielt Wallboxen abzuschalten. Komme ja aus der Elektrobranche und deshalb halte ich es für unmöglich so etwas zu realisieren. Die Boxen sind ja von ausserhalb nicht erreichbar. Bezweifle auch , dass das in UK so leicht möglich ist. Evtl. nur Panikmache. Gibt doch immer wieder Artikel die in diese Richtung abzielen.

Zitat von Cruiser2000

Stimmt, also ich bin nach wie vor der Meinung. dass es bei uns nie im Leben möglich sein wird gezielt Wallboxen abzuschalten.

zumindest wird es nicht ohne relativ aufwändige Nachrüstungen gehen oder es kommt in Form einer nicht durchsetzbaren weil nicht kontrollierbaren Verordnung.

Die Boxen benötigten dann eine Onlineschnittstelle, die sich quasi jedes Mal ein Token (Berechtigung) zum Laden holt.

Wer seiner WB das "Update" vorenthält, lädt weiter wie er will.

Es gibt auch Boxen, die "dumm" sind und gar nicht Online gehen können. Und dann?

Allerdings läßt sich der dauerhafte Stromverbrauch natürlich über smarte Stromzähler feststellen. Dann werden die Stadtwerke irgendwann vor der Tür stehen.

Allerdings alles nur mit gesetzlicher Grundlage.