Wieso ist das logisch? Das ist einfach nur der leichteste Weg, sonst nichts! Die Kameras sind dem Auge, sowohl in Entfernungserkennung als auch in der Reaktionszeit um Welten voraus. Eh du nachts ein Schild erkennst, hat es ein gutes Kamerasystem schon 3x eingelesen. Problematisch wird’s bei Regen/Schnee/Nebel aber das soll nicht das Thema sein. Ich finde auch das mindestens die Kamera mit einbezogen werden muss!! ob das vermeintliche Schild überhaupt an der Stelle steht. In meinem Fall reden wir zb von Autobahn, die bekanntlich nicht so sonderlich kurvig sind. Da hätte die Kamera locker erkannt, das da nichts am Rand steht was aber in der Karte wohl aktuell ist. Die Karte sollte beim teilautonomen Fahren unterstützen und die Realinformationen bestätigen.
So einfach wie sich der Laie dass vorstellt ist es nicht …
Die Schilder für die Geschwindigkeit sind vergleichsweise einfach zu detektieren, sie sind rund und haben eine rote Umrandung. Rund 80% aller runden, rot umrandeten Dinger sind für das Kamerasystem “interessant”. Oder anders ausgedrückt, runde rot umrandete Dinger kommen “in freier Natur” recht selten vor. Außerdem sind sie europaweit hinreichend ähnlich.
Bei Ortsschildern sieht die Sache anders aus. Zum einen sind sie länderspezifisch, man muss als viele verschiedene Versionen für Europa entwickeln und testen, so etwas kostet Geld!
Und bleiben wir mal in Deutschland, diese gelben rechteckigen “Etwase” kommen nicht nur als Ortseingangs und -ausgangs Schilder vor! Klar, man kann mit GPS Infos etwas nachhelfen, aber auch damit wird die Erkennung nicht so machbar wie bei den runden rot umrahmten Dingern. Da ne brauchbare Erkennungssoftware zu entwickeln ist nicht ohne.
Die Sache mit der besseren Leistung einer Kamera bei Nacht ist auch eher so ein Mythos! Bloß weil man mit Smartphones (und verdammt viel Hard-/Software zur Bildstabilisation) akzeptable Bilder bei Nacht hinbekommt heißt es noch lange nicht, dass das auch mit der Kamera im Mach E so gut geht.
Wer will kann ja mal seinem Beifahrer bei Dunkelheit das Smartphone in die Hand drücken, ein Video auf der Landstraße bei Tempo 100 machen und sich dann die Einzelbilder anschauen wenn man 100m vom Schild entfernt ist. Da wird sich so mancher hier ganz schön wundern.
Und jetzt das ganze nochmal bei Regen oder bei Gegenverkehr der dezent blendet. Oder man macht so etwas mit einer Webcam für 49.99€ und schaut sich dann die Bilder an.
Bis die entsprechende, verlässliche rein kamera basierte Technik für “normale Autos” erschwinglich wird dauert es noch ein bis zwei Auto-Generationen.
Bis dahin wird es immer Zusammenspiel zwischen Navi und Kamera sein, aktuell ist bei MME in vielen Fällen wohl die Info des Navis für die vorausschauende Geschwindigkeitsplanung maßgeblich. Dass man dafür aber bessere Daten bräuchte steht auf einem ganz anderen Blatt.
Dass das alles nicht so trivial ist wie es sich der Laie vorstellt erkennt man doch beim automatischen Fernlicht und den abblenden. Selbst bei diesem deutlich einfacheren Problem ist der MME doch deutlich von fehlerfrei entfernt!