Einmal Holland, durch Holland und zurück -
eine elektrisierende Reise
Mit diesem Bericht möchte zeigen, wie toll eine Reise mit dem Mustang Mach E sein kann.
Nur so viel vorweg:
Hätte ich den Wagen nicht schon, ich würde ihn mir unbedingt noch einmal kaufen!
Hier nun mein Bericht.
Tag der Abfahrt
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht Manschetten vor meinem ersten großen Trip mit der RED LADY hätte. Doch ich muss den technischen Daten und den mir immer und immer wieder dargelegten Erzählungen so vieler YT-Sendungen hingeben, die mir sagen: DAS KLAPPT. Erst vor kurzem hatte mein – wie schon häufig von mir erwähnter YT-Kanal BLAUZAHN – einen völlig unvorbereiteten Trip aus Hessen an die Französische Riviera ins Netz gestellt – ohne Vorbereitung und einfach nur sich auf das Auto-System und die mitgeführten Ladekarten verlassend.
Zuerst hatte ich etliche Male Google Maps, den ABRP und andere Apps befragt und verglichen. Tja, und wie sagte schon der „Alte Fritz“: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Ich habe mich dann einfach entschlossen, mich auf das Auto zu verlassen.
Meine Reise
Ach so, ihr wisst ja gar nicht, wo es hinging. Zuerst fuhr ich nach Den Osse an Grevelingenmeer. Nach einer Woche ging es dann weiter nach Süd-Holland, genauer gesagt Cadzand Bad. Bei beiden Zielen handelte es sich um Ferienparks, beide Orte kenne ich sehr gut und war dort schon ein paar Male. Allerdings war ich immer nur entweder bei dem einen oder bei dem anderen Ort und nie an beiden Orten gleichzeitig, und dann auch noch mit einem völlig neuen Auto und erst recht nicht mit einem Stromer. Überraschungen waren also mit im Gepäck vorkalkuliert.
Die Distanzen
- Ca. 300km war die erste Tour nach Den Osse.
- In dieser Woche standen einige Touren in Zeeland auf dem Programm. Ich schätzte mit ungefähr weiteren 300-400 km.
- Ca. 120km waren es dann von Den Osse nach Cadzand Bad.
- Und auch dort waren – wenn nicht so viele – Ausflugsziele mit dem Auto anvisiert; u.a. auch Brügge in Belgien
- Für die Rückfahrt kamen dann weitere 275km auf den Tacho.
Apropos Gepäck
Vor dem Mustang Mach E fuhr ich beinah 14 Jahre lang einen Ford Mondeo Fließheck – ein Raumwunder, den ich schier unendlich beladen konnte. Das tat ich dann auch immer reichlich, wenn wir nach Holland fuhren. Nun ja, ich wusste um die neuen reduzierten Platzverhältnisse des Mustangs und war mir sicher, nicht alles (wie früher) mitnehmen zu können. Platzsparend Packen war als angesagt.
Doch als ich am Abfahrtstag begann den Wagen zu beladen habe ich nicht schlecht gestaunt: Den Frunk hatte ich nicht auf den Schirm. Die Teilwände hatte ich vorher aus dem Frunk entfernt. Und somit entpuppte sich der Mustang zum gepäckschluckenden Monster. Lediglich ein paar Jacken und ein Rucksack lagen hinter dem Fahrersitz. Ansonsten hatte ich alles mitgenommen, was ich früher auch mitführte. Den Ladeziegel hatte ich neben dem Typ-2-Kabel ebenfalls im Frunk. Doch auf den Ziegel hätte ich verzichten können. Aber … ich konnte nicht wissen, welche Möglichkeiten ich hätte nutzen können.
EV-Vorbereitung
Ich kannte die Ladeinfrastruktur an den jeweiligen Zieldestinationen:11 kW Lader soweit das auge reicht. Das passte also. Hin und Rückfahrt konnte ich ohne stopp absolvieren.
Routenvorbereitung ? Nein. Einsteigen, Ford Sync 4a programmiert und los. So, wie es der Blauzahn auch tat. Kein Google Maps oder den ABRP.
Neben der FordPass-Ladekarte, habe ich noch vier weitere Exemplare anderer Anbieter.
- EWE Go,
- ADAC ENBW,
- MainGau
- Shell-Recharge.
-
Der Wagen wurde zu 100% vollgeladen. Reichweite (gemäß meiner vorherigen Fahrweise): 379 km
Die erste Fahrt
… war völlig entspannt. Ich verließ mich – inspiriert durch einen Freund – auf alle Assistenzsysteme ein und lernte sehr schnell mit denen zu fahren … von ihnen fahren zu lassen. Entspannung pur! So macht Autofahren doch etwas mehr Spaß. Und die Entspannung steigerte sich gleich hinter Grenze bei Aachen: Zulässige Maximalgeschwindigkeit auf niederländischen Autobahnen: 100km/h. Der Urlaub konnte beginnen.
Doch da hatte ich ein erstes Negativ-Ereignis mit dem Wagen: Ein Stau bildete sich vor Antwerpen und das Navi informierte mich nur sehr kurz (!), dass die Route geändert wurde. NEIN, es gab mir nicht die Möglichkeit die Routenänderung vorher zu sichten oder diese ggf. abzulehnen. Meine Frau schaltet gleich auf ihrem Handy Google Maps an und verglich den Vorschlag. Kurze Zeit später schlug auch Google Maps die neue Route vor, und so folgten wir dem Vorschlag des Ford-Navis.
Wo oben bereits erwähnt hätte ich nicht laden sollte. Also … die Wahl des kleinen Ponys war richtig, da dies i.d.R. meine weiteste Strecke ist, die ich zu fahren gedenke. Der Wagen kann das, wozu er erdacht war.
Ja, aber…
Trotzdem wollte ich die Ladeinfrastruktur der Niederlande testen. In den vergangenen Jahren, in denen ich schon wusste, dass ich irgendwann einmal elektrisch fahren werde, war dies immer kein Problem gewesen. Und so fuhren wir nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrt und 50% SoC an einen Rasthof – einfach so, ohne vorher zu nachzusehen, on ich hätte dort laden können. Eine Shell-Tankstelle stand dort – nebst vier integrierten HPC-Stalls! Check!
E-Mobilität funktioniert!!!
Ladekarte von Shell-Recharge an die Säule gehalten und die Pause … das Laden konnte beginnen. 116 kWh schlugen sofort aus, brachen kurze Zeit später auf etwas über 100 kWh ein – mir egal: Kaffee Verkeert trinken und auf Toilette gehen. Das war wichtiger. Keine 20 Minuten später kamen wir wieder: 80% SoC und 8kWh Ladeleistung. Check! Läuft! Ab ins Auto und weiter.
Ein weiteres Negativ-Erlebnis ist mein Tachodisplay und ein dort ab und zu nur bei der Navigation auftauchender blauer Balken – ein Fall für meinen FFH.
Ankunft in Den Osse - NL
Entspannt! Mehr kann ich nicht sagen. 55% SoC und 217 km Reichweite standen mir noch zur Verfügung. Ladeangst: Ade! Und ein Verbrauch von 17 kWh / 100km. Unfassbar! Ich bekomme mein Lächeln nicht aus dem Gesicht.