9,75 kWp PV-Anlage zur Futterproduktion

Zitat von Basti_H

Die Anlage wird als Inselnetz betrieben und im Fehlerfall erfolgt eine Netzumschaltung.

Netzanalysen haben ergeben, dass wir mit unserem Jahresverbrauch von 19MWh zu 100% autark werden.
Die Erzeugungsmenge wird sich auf ca. 41MWh belaufen.

Schöne Anlage. 44kWp ist schon ne Hausnummer, Respekt.
Ich will dir die Illusion nicht nehmen, aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du bei 19MWh Verbrauch vermutlich keine 100% Autarkie erreichen wirst.
19MWh pa sind ca. 1600kWh im Monat. Vermutlich eher 2000 kWh, weil man im Winter idR. mehr Strom benötigt als im Sommer (evtl. ist das bei dir aber anders). Was hat die Ertragsprognose denn für November, Dezember und Januar ergeben? Vermutlich für November und Januar um die 1200-1300kWh und für Dezember um die 800kWh? Viel mehr dürfte es in deiner Region nicht werden.
Eine 100% Autarkie wird immer gerne vorgerechnet, passt aber im Winter in den seltensten Fällen.
Wir haben seit 8 Jahren eine 18kWp Anlage auf dem Dach (winteroptimiert, reines Süddach) und decken mit dem Ertrag im November, Dezember und Januar unseren Bedarf gerade mal zu durchschnittlich 60%, wenn ich den vollen Ertrag ohne Speicherverluste betrachte. Die restlichen neun Monate kommt das aber ganz sicher hin und du wirst viel Spaß mit der Anlage haben. Es ist so ein geiles Gefühl, wenn du nach Hause kommst, dein Auto an die Wallbox hängst und weißt, dass die Sonne deinen Akku voll macht Im Verhältnis Ertrag/Verbrauch sind unsere beiden Anlagen übrigens fast identisch.

Zitat von mlapp

Ich will dir die Illusion nicht nehmen, aber aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du bei 19MWh Verbrauch vermutlich keine 100% Autarkie erreichen wirst.

100% Autarkie ist sehr schwer!

November bis Januar ist definitiv der schwierigste Zeitraum.
Im Dezember wird der Ertrag im schlimmsten Fall nur 700-800KWh betragen.

Die Realität werden wir dann wohl leider erst kommenden Winter sehen und müssen ggf. unsere Anlage noch ein bischen anpassen.

Wir haben eine Kernsanierung unseres Hauses hinter uns.
Alle elektrischen Verbraucher sind so Energieeffzient wie möglich ausgelegt.
Heizung und Warmwasserbereitung wird durch Wärmepumpen umgesetzt und durch Solarthermie unterstützt.

Die Steuerung wird über ein KNX System realisiert.
Bei Überschuss wird als erstes der Batteriespeicher geladen und die Pufferspeicher von Warmwasser und Heizung auf Temperatur gebracht. (Heizung natürlich nur im Winter)

Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist bzw. wenn in dieser Zeit genügend Überschuss vorhanden ist, wird die Freigabe für z.B. Whirlpool Heizung erteilt (schön zu haben aber nicht zwingend erforderlich) .

Alleine der Whirlpool hat einen Jahresbedarf von rund 6MWh.
Diesen würde ich auch nicht betreiben, wenn er nicht zu 100% von der PV Anlage versorgt wird.

Ein Großteil der Energie wird auch für mein Hobby benötigt (Metallbau), was ca 4MWh pro Jahr ausmacht.
Jedoch betreibe ich dies eher im Sommer.

Ich bin sehr gespannt, wie die Realität aussehen wird.
Aktuell haben wir die Erzeugungsanlage im Testbetrieb.
Wenn die Umsetzung komplett erfolgt ist kann ich gerne berichten.

Wenn wir 100% Autarkie schaffen, wäre das für uns ein sehr schöner Gedanke.
Ich habe noch eine Dachfläche mit Südausrichtung für 30KWp als Reserve.
Falls es zu Engpässen kommt könnte ich die Leistung noch erweitern.

Zitat von Basti_H

100% Autarkie ist sehr schwer!

November bis Januar ist definitiv der schwierigste Zeitraum.
Im Dezember wird der Ertrag im schlimmsten Fall nur 700-800KWh betragen.

Da bin ich zu 100% bei dir.
Ich hatte deinen Post so verstanden, dass du von 100% Autarkie aus gehst und bevor du enttäuscht bist, dachte ich, ich schreib dir mal von unseren Erfahrungen.
Ich persönlich finde es nicht so schlimm, wenn man nicht zu 100% Autark ist. Für die Wintermonate muss eben dann die Windkraft aushelfen.
Speicher haben wir noch keinen und den plane ich auch in den nächsten 12 Jahren noch nicht. Speicher macht in meinen Augen erst richtig Sinn, wenn er netzdienlich ist. Zudem rechne ich stark damit, dass unsere Autos in den kommenden Jahren auch die Aufgaben des Hausspeichers mit übernehmen werden. Die meisten Haushalte brauchen nachts ja nur zwischen 2 und 5 kWh. Wenn das im Auto morgens fehlt , dann merkst du das fast nicht.

Ich hätte auch noch ein Ost-West Dach für weitere 16kWh. Das hätte natürlich den Vorteil, dass ich dann mit Ost/West/Süd-Dach eine zeitlich optimale Abdeckung hätte. Ich warte aber erst mal die kommende Regierung ab. Ich denke, da wird sich in den nächsten 2-3 Jahren noch einiges auf dem PV-Markt tun und ich hoffe stark auf eine Deregulierung.

Zitat von mlapp

Da bin ich zu 100% bei dir.
Ich hatte deinen Post so verstanden, dass du von 100% Autarkie aus gehst und bevor du enttäuscht bist, dachte ich, ich schreib dir mal von unseren Erfahrungen.
Ich persönlich finde es nicht so schlimm, wenn man nicht zu 100% Autark ist. Für die Wintermonate muss eben dann die Windkraft aushelfen.
Speicher haben wir noch keinen und den plane ich auch in den nächsten 12 Jahren noch nicht. Speicher macht in meinen Augen erst richtig Sinn, wenn er netzdienlich ist. Zudem rechne ich stark damit, dass unsere Autos in den kommenden Jahren auch die Aufgaben des Hausspeichers mit übernehmen werden. Die meisten Haushalte brauchen nachts ja nur zwischen 2 und 5 kWh. Wenn das im Auto morgens fehlt , dann merkst du das fast nicht.

Ich hätte auch noch ein Ost-West Dach für weitere 16kWh. Das hätte natürlich den Vorteil, dass ich dann mit Ost/West/Süd-Dach eine zeitlich optimale Abdeckung hätte. Ich warte aber erst mal die kommende Regierung ab. Ich denke, da wird sich in den nächsten 2-3 Jahren noch einiges auf dem PV-Markt tun und ich hoffe stark auf eine Deregulierung.

Ich gehe aktuell von 100% aus. (Nur durch die Regulierung der nicht zwingend erforderlichen Verbraucher)
Danke für deine Erfahrung!

Ich finde es auch nicht schlimm wenn man nicht zu 100% Autark ist.
Die örtlichen Gegebenheiten sind meist schon das Problem.

Die benötigte Dachfläche ist in den wenigsten Fällen vorhanden.
Der Finanzielle Aspekt ist auch nicht zu vernachlässigen.

Mein Partner und ich haben uns das in den Kopf gesetzt und fänden es super.
Man muss dazu sagen, dass ich selbständig bin und die Kunden sehen sollen, dass ich meine Dienstleistungen nicht nur verkaufen möchte, sondern auch selbst danach lebe.

Ich habe mich auf

- Überprüfung und Inbetriebnahmen von PV Anlagen
- Montage und Prüfung von E- Ladestationen
- Verbrauchs und Netzanalysen

- Mess- und Prüftechnik

spezialisiert.

Aktuell ist es schön, dass Batteriespeicher zur Eigenverbrauchsoptimierung dienen können.
Ich denke auch das die Zukunft noch viele Türen öffnen wird.
Die bidirektionale Ladung von E- Autos ist in der Entwicklung und wird in überschaubarer Zeit auf den Markt kommen.

Saisonale Langzeitspeicherysteme mit Wasserstoff für den Hausbedarf sind schon auf dem Markt und werden sich auch noch weiter entwickeln.
Diese Lösung fanden wir für unsere Anlage auch sehr interessant, aber kann aktuell noch nicht die benötigte Leistung bringen.

Auch zum generellen Thema PV wird sich noch einiges ändern.
Um den Energiewandel zu schaffen, müssen dezentrale Erzeugungs- und Speicheranlagen ausgebaut werden.
Aktuell steht man da vor vielen Hürden.
Ich würde meine überschüssige Enerie auch gerne ins Netz einspeisen.
Durch die aktuellen Gesetze überwiegen jedoch die Nachteile.
Ich habe sogar den Netzbetreiber gefragt, ob es möglich ist, meinen Überschuss ohne Vergütung einzuspeisen.
Leider ist es nicht möglich.
Aus diesem Grund kann ich nur eine Inselanlage errichten.
Über die "privat/ öffentliche" Ladestation versuche ich wenigstens so viel Überschuss wie möglich zu verschenken.