Verbesserte Sicherheitsvorkehrungen für E-Autos auf Schiffen gefordert

  • In jüngerer Vergangenheit gab es verschiedene Brandschäden auf großen Transportschiffen, die mit E-Autos in großer Stückzahl beladen waren. Die norwegische Reederei Havila Kystruten hatte kürzlich sogar beschlossen aufgrund dessen gar keine Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben mehr an Bord zu nehmen.

    Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft fordert verbesserte Löschsysteme

    Das Thema Brand von Elektroautos auf Transportwegen ist insbesondere für die zeichnenden Versicherer heikel. Etwaige Schäden liegen im Bereich von Millionen und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Versicherungsbeiträge explodieren oder das Risiko gleich überhaupt nicht mehr gezeichnet werden kann. So hat sich die norwegische Reederei Havila Kystruten vorerst komplett aus diesem Logistikbereich zurückgezogen.


    Der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) hat nun für besseren Schutz auf den Schiffen plädiert. Die Autofähren brauchen angepasste Lösch- und Brandverhütungsanlagen. Die bestehenden Konzepte löschen mit Kohlenstoffdioxid (CO2). Ein brennendes Elektroauto benötigt jedoch eine angepasste Technik um Schlimmeres zu verhindern.


    Ein Lithium-Ionen-Akku brennt anders


    Akkus aus Elektrofahrzeugen setzen im Brandfall neben Wasserstoff und giftigen Gasen auch Sauerstoff frei. CO2 ist bei dieser Konstellation quasi wirkungslos um das Feuer zu beseitigen. Dabei brennt ein E-Auto nicht öfter als ein Vehikel mit Verbrennungsmotor. Nur der Ablauf ist ein anderer. Tatsächlich geht es dabei eher um das Zulassen eines kontrollierten Abbrennens. Hilfreiche Systeme nutzen Hochdruck-Wassernebel zur Kühlung und bringen gleichzeitig nicht zu viel Wasser auf das Schiff.


    Reeder, Logistiker und Autohersteller müssen kurzfristig eine tragbare Lösung finden. Schließlich ist der Wandel zur Elektromobilität in vollem Gange und die fertiggestellten Fahrzeuge müssen über den ganzen Globus verbracht werden. Der Seeweg ist dazu unerlässlich. Der GDV weist dabei darauf hin, dass die bestehenden Systeme teils bereits seit 50 Jahren in ähnlicher Form in Verwendung sind. Branddetektion und Löscharbeiten müssen aber unbedingt auf die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

    Quelle: eAutoCity.de