PV Überschussladen - Bringt das wirklich was?

  • Hallo zusammen,


    der Thread-Titel hört sich vielleicht nach Click-Bait an… ich stelle mir aber tatsächlich diese Frage.


    Vielleicht können mir die erfahrenen PVler ja sagen, wo mein Denk- oder Rechenfehler liegt:


    Wir haben zwei eAutos: MME und Corsa e. Beide haben ihre eigene WallBox (sponsored by KfW und TEAG).


    Zur Vereinfachung betrachten wir mal nur den MME:

    Der Mustang ist Mo.-Fr. im Prinzip ganztägig im Einsatz. Samstags sporadisch und steht eigentlich nur Sonntags in der Garage (wenn kein Roadtrip geplant ist).

    In der Regel laden wir den Mustang jede zweite Nacht von ~50% auf 80% auf.

    Wir verbrauchen also 15% - 20% des RWD ER Akku pro Tag - sprich: 14-18kWh pro Tag.


    Angenommen ich will den MME nur über eine noch nicht vorhandene PV Anlage laden, dann bleibt mir dafür ja nur der Sonntag. An den anderen Tagen ist das Auto tagsüber unterwegs und hat nichts von der Sonne.


    PV-Ladung mache ich dann also an sonnigen Sonntagen. Falls ich eine 10kWp Anlage hätte, würde ich vielleicht 8kW bekommen (?). Um den Akku dann von 10% auf 100% zu laden brauche ich 8 Stunden Sonne.

    Und dann reichen die 100% auch nur bis Freitags, sprich: Zwischenlandung ist notwendig.


    Deshalb meine Meinung:

    Eine PV-Anlage zum eAuto ist nur „nice to have“. Ich behaupte über das Jahr hinweg kriege ich vielleicht Max 25% des Energiebedarfs des Autos aus der Sonne - im Sommer vielleicht 50% im Winter gar nichts.


    Meinen aktuellen Stromtarif (0,31ct) angenommen kostet das Laden ~6€\Tag also vielleicht 2.100€/Jahr. Über das Jahr hinweg würde ich dann mit PV auch „nur“ 500€ sparen.


    Sprich: nur für das eAuto lohnt sich PV nicht.


    Oder habe ich hier einen Denk- oder Rechenfehler?

  • Das liest sich eigentlich Recht gut.

    Ein Batteriespeicher könnte deine Pv-ausbeute signifikant erhöhen. Allerdings hast dann natürlich deutlich mehr Verlust der gewonnenen Sonnenenergie.

  • Ich möchte deine Rechnung ja nicht in Frage stellen, doch bedenke, dass sich Lebenssituationen auch mal ändern.

    Homeoffice, Kinderzeit, neue Arbeitsstelle... Das alles könnten Faktoren sein, die dazu führen, mit Überschuss laden zu können.


    Ich habe es geschafft (ja, der Sommer war überragend) zwei E Autos von März bis Ende September nur mittels PV zu laden. Immer abwechselnd und durch wechselnde Arbeitszeiten begünstigt.

    MME AWD Standard Range - Tech Paket 2 // Zoe R110 Z.E.50 // 9 kWp Photovoltaik + E3DC // Ladestation openWB series2 mit 22 kW Anschluss // ioBroker für die Datenabfragen

  • Eigentlich muss man PV-Anlage und E-Auto gedanklich trennen. Meine PV-Anlage habe ich jetzt im achten Jahr und damit weit vor jeglichem Gedanken an ein E-Auto. Vermutlich hat der Verkäufer der Anlage daher die Kapazität etwas kleiner bemessen. Ich habe 5 kWp. Von der Dachfläche hätten auch 6 - 7 kWp draufgepasst.


    Die Anlage war von Anfang an rentabel, obwohl die Eigenverbrauchsprognose nicht erreicht wurde.


    Mit dem E-Auto konnte ich den Eigenverbrauch dann steigern und die Rentabilität der PV- Anlage verbessern. Ich habe mir auch eine Wallbox gegönnt, die abhängig vom Stromüberschuss die Ladung steuert. Das könnte man aber mit Abstrichen auch manuell einsteuern.


    Da ich nahezu ausschließlich im Büro tätig war, habe ich letztlich nur am Wochenende geladen. Reines PV-Überschussladen war bei mir von Mitte April bis September möglich. Meine tägliche Fahrstrecke liegt bei 40 km zuzüglich einige Wochenendfahrten.

    Bestellung: 25.11.2019

    Produktion: 05.02.2021

    Auslieferung: 18.06.2021


  • ... Unser Stromverbrauch für Haus, Büro und BEV beträgt aktuell ca. 8.000 kWh pro Jahr.

    Davon gehen ca. 50 % auf das Auto, das zu 95 % an der heimischen Wallbox geladen wird (dabei könnte das Auto sogar in der Regel tagsüber geladen werden).

    Die restlichen 50 % alleine würden schon eine PV-Anlage schnell rentabel machen, habe nur leider noch keine, ist jedoch in Planung, zusammen mit WP für die Heizung, die natürlich auch noch mal extra Strom braucht ...

    RWD ER TP2 Lucid-Rot AHK <3

    Bestellt 28.02.2021

    Build 13.05.2021

    EZ + Zuhause 10.08.2021

    Power-Up 6.2.1 seit 11.04.2024

    Sync 23291 Rev. 1049 seit 11.04.2024

    Navi-Softwareversion 1.76.53

    Navigationsversion 1.384.53

    FordPass 4.35.0

    Android 14

    Ford-Wallbox Connected 11 KW

  • Die Frage von TheMatrix bezieht sich auf das Überschussladen mit einem E-Auto. Alle anderen Verbraucher stellt er erstmal hinten an. Entsprechend seinem persönlichen Lebensstil, ist seine Skepsis begründet.

    In meinem Fall z. B. rechnet sich das wiederum. Ich habe jede zweite Woche Frühdienst und bin um 11 Uhr zuhause. Sofern keine Termine anstehen, profitiere ich in der entsprechenden Jahreszeit vom PV-Überschuss. Insbesondere in den Sommermonaten, kosten mich somit meine Dienstfahrten meist keinen Cent.

    99% aller Fehler sind Bedienungsfehler! Geht nicht, gibt`s nicht.;)





  • Moin,

    wie heißt es so schön... Ich habe da mal was vorbereitet :)


    Wir haben eine Ost-West Anlage, somit in den Sommermonaten bis 21 Uhr nutzbaren Strom, das E-Auto brauch ja einphasig mindestens 1,4 kW Überschuss um mit dem Laden zu beginnen, dreiphasig mindestens 4,2 kW (1,4 kW x 3).... Sind die nicht da, startet das Überschussladen nicht, es sei denn laut Einstellungen darf Netzstrom dazu gekauft werden.


    Wir haben uns damals gegen einen Speicher und dafür für mehr PV entscheiden. Es gab eine 16 kWp Anlage, die hat im ersten Sommer schon so super funktioniert, dass wir innerhalb der ersten 12 Monate auf 24 kWp erweitert haben (so konnte es als Erweiterung und nicht als neue Anlage gefahren werden).


    Wir nutzen Dank KfW die Zappi WB zum Überschussladen und das funktioniert wir geschnitten Brot. Um das zu zeigen habe ich mal unsere Nutzung für Juli und August angehängt. Bei Fragen einfach fragen :)


    LG

    Blue

    Bestellt: 23.11.2022

    Gebaut: 10.10.2022

    GT in Cyber Orange

    Übergabe: 15.02.2023

    Software: SYNC4 v4.0.22082

  • Also nur fürs E-Auto wird sie sich nicht rentieren, wenn die Ganze Woche nicht geladen wird.

    Ich zb. hab Glück, ich verbrauch am Tag nur für 30km Strom also so 7 KwH.

    Wenn ich um 16:00 nach Hause komme, stecke ich an, Lade festeingestellt mit 5,5KW, das kann mein Akku (BYD 13,8KwH) Wenn noch 2-4h Sonne da ist, hilft sie mit, da kann sein dass ich nichts aus dem Akku brauche, ansonsten nehm ich die 7KwH aus dem Akku und hab noch 5-6Kwh übrig für die Nacht.

    Natürlich alles nur in den Sommermonaten!!!!

    Jetzt bin ich froh, wenn der Tagesverbrauch gedeckt ist. Hab übrigens 9Kw/P

    Mach e RWD SR Schwarz ohne TP

    Bestellt: 31.01.22

    Produziert: 13.04.22

    Gebaut am 04.05.22

    Verschifft: 20.05.22

    Antwerpen: 10.06.22

    Händler: 07.07.22

    Garage: 22.07.2022 mit 15km auf dem Tacho :thumbup:

    01.08.2022: 1576km fast nur spazierenfahren :P

    01.01.2023: 13800km

    10.12.2023. 35737km

    Sync 4 Vers 23291 Rev 1049 OTA

    Ford Power Up 6.5.0 OTA

    ;) Er fährt und tut was er soll! Fahren, musik spielen, kuschelig warm heizen <3 <3 <3

    Und verbrauchen tut er was er hald braucht :thumbup:

  • Danke für Euer Feedback!


    Das bestätigt mich in meinen Überlegungen:


    PV und eAuto gedanklich trennen macht für mich Sinn. Wenn PV, dann gleich mit Wärmepumpe.


    Eigentlich auch einen Speicher, aber da finde ich den Preis pro Kapazität echt frech. Perfekt wäre es, wenn wir die 90kWh unseres ERs nutzen dürften.


    Evtl. geänderte Lebensumstände sind der ausschlaggebende Punkt. Wenn ich die Möglichkeit auf Homeoffice habe oder Schichtarbeit ansteht, dann kann man zumindest im Sommer „für umsonst“ fahren.

  • Ich bin absoluter Freund von PV und E-Mobilität. Wir haben vor vor 9 Jahren unser Süddach der Scheune mit 18kWp voll geklatscht. Die Anlage habe ich selbst geplant und "nur" bauen lassen. Daher war sie relativ günstig. Sie war nach knapp 7 jahren alleine durch die Einspeisevergütung (damals waren es noch 13,75Cent) und den eingesparten Strom bezahlt. Dieses Jahr kam dann ein 24kWh Akku und noch ne kleine 2,5kWp Fassaden-PV zur Ladeunterstützung des Hausakkus im Winter dazu. Gesamtkosten für Akku und PV waren 8.000€.

    Damit kann ich im Sommer den Hausakku und ein Auto ganz locker mit voller Leistung laden.

    Da wir mit beiden Autos die ganze Woche fahren könnten ohne nachladen zu müssen, können wir uns den Zeitpunkt des Ladens so legen, dass möglichst nur Sonnenstrom geladen wird. Das klappt bei uns, dank der großen PV von Anfang/Mitte Februar bis Ende Oktober/Mitte November. Sprich, in der Zeit kaufen wir faktisch keinen Strom, weder für die Autos noch fürs Haus. In den Wintermonaten kommen wir aktuell (noch ohne WP) auf ca 2000kWh Zukauf.

    Mit WP werden es vermutlich 3500-4000kWh und das ist dann alles, was wir an Energie beziehen. Kein Gas, keinen Sprit, nur diese rund 4000kWh Strom. Die Anlage mit einem Invest von in Summe ca. 25.000€ für PV und

    Akku war mit Abstand das Beste was wir jemals angeschafft haben.

    Allerdings, und das muss auch dazu gesagt werden, mache ich viel selbst und progrmmiere mir auch meine Steuerungen des gesamten Systems selbst. Dadurch spart man einerseits viel Geld bei der Anschaffung und kann andererseits das Optimum aus der Anlage raus holen.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert