Moin zusammen,

bin der Matze, bin neu hier und hätte zu Beginn eine Frage an euch.

Ich fahre aktuell ein Tesla Model 3 und bin heute den Mustang Mach E probegefahren.

Gibt es hier jemand der von einem Tesla (bitte Model angeben) auf einen Mach E gewechselt ist und seine Erfahrungen, bzw. negative und positive Punkte mitteilen kann?

Ich muss gestehen, dass ich den Mach E nie auf dem Schirm hatte und mich erst vor ein paar Tagen so richtig damit beschäftigt habe.

Nach der Probefahrt bin ich wirklich sehr positiv überrascht von dem Auto, in Bezug auf Fahrgefühl, Bedienung und Qualität.

Ich fuhr einen RWD SR mit Tech 1 Paket in rot.

Ich dachte dass dem Tesla Multimediasystem kein Hersteller das Wasser reichen kann, aber Ford macht da einen super Job was Bedienung, Menüführung und Response Time angeht.

Vom Preis ist der Mach E natürlich teurer als das Model 3, aber man müsste es ja eher mit einem Model Y vergleichen und da sehe ich den Mach E ganz klar vorne in Sachen Preisleistung.

Es gibt da so ein paar Punkte die mich am Model 3 aktuell sehr stören.

- Das Fahrwerk ist sehr knochig, hart, unruhig (manche würden sagen sportlich ) und poltert ziemlich laut an der Vorderachse

- Der Autopilot (Lenkassistent) schaltet sich beim Überholvorgang ab und man muss ihn immer wieder manuell einschalten

- Der Regensensor ist bei Nacht quasi unbrauchbar, am Tag funktioniert er aber auch nicht wirklich gut

- Die Schilderkennung funktioniert auf der Autobahn gar nicht. Dort greift er nur auf die Navidaten zu

- Die Sitze sind relativ weich und schmal mit einer kurzen Sitzfläche. Ich finde hier irgendwie keine gescheite Sitzposition wo ich auf Langstrecke keinen Rückenschmerzen bekomme.

Fahrwerk, Lenkassistent und Sitze sind im Mach E klar besser. Den Rest konnte ich leider nicht Testen.

Wie sind da eure Erfahrungen?

Verbrauch ging mit 17kwh/100km recht klar denke ich.

Reichweite zeigte er bei 100% nur knapp 250km an. Das ist schon sehr wenig, was ich aber mal auf den Winter und den scheinbar sportlichen Fahrer vor mir schiebe.

Habt ihr Erfahrung in Sachen Ladeplanung? Funktioniert das gut?

Da brauch ich mir im Tesla ja aktuell auch keine Gedanken machen, da Supercharger.

Wo ich das Ladelimit einstellen kann hab ich auf der kurzen Probefahrt auch nicht gefunden.

Viele Grüße

Matze

Zitat von Cruiser2000

Na wenn du bei der kurzen Probefahrt mit dem schwachen RWD schon mit den meisten Sachen zufrieden warst und dich doch vile Sachen am Tesla stören kann ich dir nur empfehlen auf den Mustang zu wechseln. Evtl. einen AWD ER. Der hat noch mehr Punch und ist schöner ausgestattet. Von der Optik spricht ja eigentlich eh alles für den Mach e.

Nunja die Optik ist ja Geschmackssache und die gefällt mir bei beiden ziemlich gut.

Der MME ist halt ein vollkommen anderes Auto.

Es sprechen auch ein paar Sachen gegen den Mustang.

Mich interessiert da einfach mal eure Meinung. Gibt ja vielleicht noch mehr die so einen Wechsel vollzogen haben.

Der "Punch" interessiert mich gar nicht mal. Der reicht im RWD. Klar ist der im Tesla besser, aber hätte es den mit weniger Leistung gegeben, hätte ich ihn auch mit weniger genommen.

Nutze die volle Leistung so gut wie nie.

Der MME lädt auch eher zum cruisen und gemütlichen Fahren ein find ich.

Hatte jetzt auf der Probefahrt nie das Bedürfnis so schnell durchzubeschleunigen.

Taunussteiner

Danke

Ja das mit den 17kwh dachte ich mir fast.

Mit welcher realistischen Reichweite ist denn zu rechnen?

Der Tesla ist auch mit 449km angegeben. Mehr als 300-380km im Sommer bzw. 250-300km im WInter sind da aber nicht drin.

Noch eine Frage (sorry 🙈):

Wie läuft die Bezahlung bei Ford ab?

Bei Tesla erhält man ja irgendwann vor Auslieferung (meist nem Monat) die Rechnung, muss diese komplett bezahlen und erhält dann die Papiere. Damit lässt man das Auto dann zu und holt es ein paar Wochen später ab.

Läuft das bei Ford immer noch ab wie früher? Sprich, Autohaus kümmert sich um Zulassung (und alles weitere) und es muss nur sichergestellt sein, dass das Auto am Abholtag bezahlt ist (d.h. 2-3 Tage vorher die Summe überweisen)?

decency

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Das spiegelt so ziemlich das wieder was ich auch während der Probefahrt gefühlt und gedacht habe.

Das Supercharger Netz ist schon ein riesen Vorteil.

Allerdings wirklich gebraucht habe ich das in den 6 Monaten wo das Model 3 jetzt habe nur einmal auf der Urlaubsfahrt. Ansonsten nur genutzt wenn ich in der Gegend war um die Freikilometer zu verbrauchen, die ja irgendwann verfallen.

Und wie du schon geschrieben hast bauen die anderen auch gerade massiv aus, bzw. werden die SuC ja bald auch für andere Fabrikate freigeschaltet.

Youtube würde ich schon sehr vermissen. Nutze das oft während des Ladens.

Oder geht das auch per Android Auto wenn man steht und lädt?

Zitat von Bernstein

geht mit einer (recht teuren) CarlinKit CarPlay Al Box (siehe amazon), dann hast youtube etc

Also einfach Android Auto aktivieren und Youtube installieren geht nicht?

Ich habe nun 3 Probefahrten hinter mir und versucht beide Autos so objektiv wie möglich zu vergleichen.

Grundsätzlich muss man sich im Klaren sein, dass man hier ein völlig anderes Auto bekommt.

Beide Autos haben ihre Vor- und Nachteile. Die Nachteile des Tesla stehen ja schon im Eingangspost.

Unterm Strich fehlen mir beim Mach-E RWD SR folgende Sachen:

- die elektrisch verstellbaren Sitze (Ich nutze das im M3 jeden Tag. Die Easy Entry Funktion ist Gold Wert. Und auch an der Ladesäule fahre ich den Sitz oft zurück und gönne mir ne entspannte Runde Youtube oder Netflix. Was mich zum zweiten Punkt bringt.

- kein Youtube, Netflix, Spotify, Tune-In serienmäßig an Board. Ich muss entweder Android Auto nutzen oder es gibt es halt einfach nicht. Die Integration von Spotify beispielsweise ist im Tesla so viel besser gelöst als dieses kleine Android Auto Mäusekino. Warum nutzt man hier nicht mehr vom Bildschirm aus?

- Verbrauch: Auf den beiden weiteren Probefahrt bin ich nie unter 25 kwh gekommen. Und bei der 3. hab ich mich wirklich darauf konzentriert so sparsam wie möglich zu fahren. Das ist mir einfach deutlich zu viel. Das M3 fahr ich im Winter zwischen 15 und 18 kwh. (Wärmepumpe fehlt ja im Mach-E)

- OTA / App: Beides funktioniert im Tesla anstandslos und zu jeder Zeit. Da ist Ford einfach noch nicht so weit.

- ich kann das Ladelimit nicht generell einstellen

- Supercharger (auch wenn ich es nicht oft nutze, aber WENN ich es mal brauch, will ich dass die Ladeplanung und auch der Ladevorgang immer zu 100% funktioniert)

- Wächtermodus / Dashcam

Negativ aufgefallen sind mir außerdem:

- das vordere Display fiept. Das war so nervig dass ich die Probefahrten am liebsten abgebrochen hätte.

- das Fahrwerk, zwar nicht so schlimm wie im M3, aber Komfort ist was anderes

- die Lenkung fühlt sich um den Mittelpunkt sehr künstlich bzw. gefühllos an. Fast schon hakelig.

- Start-Stop Knopf. Ein Relikt aus der Verbrennerwelt. Bei allen 3 Probefahrten hab ich jedes Mal vergessen das Auto "auszumachen" beim Aussteigen. Fahre ich an 200 Tagen im Jahr auf die Arbeit, muss ich 800 Mal diesen bescheuerten Knopf drücken.

- Soundsystem ist trotz Bang&Olufsen schlechter als das Standardsystem im M3 SR.

- das AVAS bis 30km/h ist super nervig. Vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit aber auch dran.

Positive Punkte:

- die Ladeplanung funktioniert in der Theorie sehr gut und mit den Filtermöglichkeiten hat man wirklich genug Auswahlkriterien

- das ganze System lässt sich sehr flüssig bedienen. Da ist Ford auf dem richtigen Weg

- 360 Grad Kamera. Der weine ich etwas hinterher

- Geräuschdämmung ist im Mach-E besser

Unterm Strich bekomme ich für das Geld beim Model 3 wesentlich mehr Auto und vor

allem an vielen Punkten das ausgereiftere Auto. Der Mach-E macht vieles richtig und wenn Ford die negativen Punkte abstellt eine sehr gute Alternative zu Tesla. (für mich persönlich)

Noch kurz was zu den Händlern bei denen ich war.

Was mich generell ankotzt ist, dass jedes Autohaus andere Preis aufruft, für ein Produkt was online zu einem klaren Preis ohne Rabatt-Option angeboten wird.

Der eine Händler verlangt 1200€ Überführungskosten, der andere 1500€, der dritte 1300€ aber schon mit Zulassung drin.

Ein Händler gab 3% Rabatt. Der andere wieder nicht. Der dritte sagte mir die 3% gelten nur für AWD und Performance Modelle.

Dann gibt es auf der Ford Website Autos im Bestand, die teilweise noch die volle Förderung bekommen weil sie noch zum alten günstigeren Preis drin sind. So ein Auto wollte ich.

Ein Händler sagte mir die Autos ständen irgendwo in Deutschland bei einem Händler auf dem Hof und es kann sein dass die schon verkauft sind. Ein anderer wählte mir im internen Ford-System genau das Modell aus was ich im Bestand gefunden hatte und hätte mir das so bestellen können. (das war der, der mir sogar noch die 3% Rabatt gab). Auto würde dann zu diesem Händler geliefert.

Der dritte sagte er hätte auf diese Autos gar keinen Zugriff und die könnte ich nur selbst online bestellen. Der klärte mich dann auch mal auf.

Meine Vermutung: Ford hätte das gerne so wie Tesla, dass man online bestellt und das Auto nur noch abholt.

Leider gibt es da aber für Ford ja noch die nervigen Vertragshändler, die ja auch noch ein Stück von dem Kuchen haben wollen.

Von dem Verkauf eines Mach-E haben die Händler quasi gar nichts. Man ist dort als Mach-E Kunde auch eher lästig. Provision wie bei anderen Modellen gibt es keine.

In allen 3 Gesprächen hatte ich auch den Eindruck als wollte man mich schnell wieder loswerden um dem nächsten Kunden lieber einen Focus oder Kuga zu verkaufen.