Privater Betrieb einer PV Anlage für Dummies

  • Ich struggle so ein bisschen weil wir eine riesen Solaranlage mit Altvertrag haben, wir verkaufen für 38 Cent die kWh 100% nach außen und kaufen derweil 100% des Eigenbedarf zu für 25-28 Cent zu. Irrsinnig, aber eine super Investition.


    Jetzt mit dem E Auto wäre es dumm, die vorhandene Anlage anzuzapfen wenn ich für die nächsten 8 Jahre noch günstiger von außen zukaufe. Es wäre nur noch günstiger, wenns komplett umsonst wäre ;) komme gut und günstig an Solarmodule, deshalb die Überlegung den zukünftigen carport zu einer autarken "nice to have" Tankstelle umzubauen, wenn ich im Sommer Lust auf Gratisstrom habe. Bei 50.000 km/Jahr auf 2 E Autos könnte es sich ja doch irgendwann lohnen?

    Naja, wieviel kWp würdest du denn aufs Carport drauf kriegen und zu welchen Zeiten sind die Autos im Carport. Ausrechnen kann man sich das schon irgendwie.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert

  • Naja, wieviel kWp würdest du denn aufs Carport drauf kriegen und zu welchen Zeiten sind die Autos im Carport. Ausrechnen kann man sich das schon irgendwie.

    Der Carport ist noch nicht gebaut, möchte also umgekehrt planen und ihn so groß bauen wie ichs für die Anlage brauche um an 4-6 Monaten genug Power zum Laden zu haben.


    Dank Home Office und Teilzeit sind beide Autos immer mindestens 2 Tage pro Woche tagsüber ansteckbar.


    Edit: Ausrichtung ist ziemlich optimal, dürfte im Sommer praktisch ganztags Sonne abbekommen.

    AWD ER, TP2, BJ 04/2022

    Einmal editiert, zuletzt von Murde ()

  • Dank Home Office und Teilzeit sind beide Autos immer mindestens 2 Tage pro Woche tagsüber ansteckbar.


    Edit: Ausrichtung ist ziemlich optimal, dürfte im Sommer praktisch ganztags Sonne abbekommen.

    Und wieviel musst du in der Woche pro Auto nachladen?
    Hast du Tagesertragsdaten der letzten Jahre von deiner alten Anlage?
    Besser noch, Aufzeichnungen der Tagesverläufe? Dann könntest du das sehr sauber mit echten Daten für deinen Wohnort durchrechnen bzw. simulieren.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert

    Einmal editiert, zuletzt von mlapp ()

  • Und wieviel musst du in der Woche pro Auto nachladen?
    Hast du Tagesertragsdaten der letzten Jahre von deiner alten Anlage?
    Besser noch, Aufzeichnungen der Tagesverläufe? Dann könntest du das sehr sauber mit echten Daten für deinen Wohnort durchrechnen bzw. simulieren.

    Auf dem Haus haben wir 88x210W = 18,48 kWp seit ca. 2010, im Jahr 2020 haben wir insgesamt 22.066 kWh (=100%) eingespeist


    Der Carport stünde noch etwas besser zur Sonne und natürlich würde ich leistungsstärkere Module verbauen.


    Ich denke, insgesamt 3 volle Solarladungen pro Woche sind realistisch. Bei 28 Cent die kWh auf 52 Kalenderwochen liegt das Potenzial im besten Fall bei knapp 2.900€. Selbst wenn es sonnenbedingt nur für ein halbes Jahr klappt, liegt das Einsparpotenzial noch bei rund 1.700 im Jahr, das muss sich doch nach ein paar Jahren locker lohnen oder?

    AWD ER, TP2, BJ 04/2022

  • Ganz so einfach ist das hier in D leider nicht...


    Rein formal müsstest Du, selbst wenn Du eine lupenreine Inselanlage baust, auf den genutzten Strom einen Teil der EEG Umlage zahlen, außer, die Anlage befindet sich auf einem separaten Flurstück, das keinen Netzanschluss hat.


    Nun gut, wo kein Kläger, da kein Richter, aber dann bleibt immer noch der erhöhte technische (und damit auch finanzielle) Aufwand für eine Inselanlage.


    Bei einer netzgekoppelten Anlage, auch wenn sie auf Nulleinspeisung ausgelegt ist, brauchst Du zwar keinen Speicher und ein Netzwechselrichter ist auch wesentlich billiger als ein Inselgerät, aber da begibst Du Dich, wenn die Anlage nicht angemeldet wird, auf jeden Fall auf juristisch ganz dünnes Eis...

    "A customer can have a car painted any color he wants as long as it’s black." (H. Ford)

  • .Bei einer netzgekoppelten Anlage, auch wenn sie auf Nulleinspeisung ausgelegt ist, brauchst Du zwar keinen Speicher und ein Netzwechselrichter ist auch wesentlich billiger als ein Inselgerät, aber da begibst Du Dich, wenn die Anlage nicht angemeldet wird, auf jeden Fall auf juristisch ganz dünnes Eis...

    ...dann gefährdest du sogar die Einspeisevergütung der Altanlage.

    Ich würde vermutlich eine netzgekoppelte Anlage bauen. Erstens ist die Verschaltung viel einfacher, zweitens kannst du den überschüssigen Strom einspeisen, drittens bleibst du legal und viertens sollte es mit geschicktem Messkozept möglich sein, dass die Eispeisevergütung der Altanlage nicht gefährdet ist.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert

  • Die Altanlage wird sowieso einen eigenen Zähler haben, sonst wird es nix mit der Einspeissevergütung.

    Die neue Anlage braucht dann halt einen separaten Zähler und schon gibt's keine Probleme mit der ESpV.

    Meine Anlage hat Südausrichtung mit 7,9 kWp, die eine Seite vom Schopf-Dach ist voll mit Modulen.

    Trotzdem habe ich es im Sommer nicht immer geschafft das Pony voll zu laden, obwohl ich 3 Tage die Woche im Homeoffice war.

    Seit Oktober ist das gänzlich unmöglich geworden.


    Für das Geld würde ich lieber ab und zu beim Aldi einkaufen und dort kostenlos laden...

    MG4

    Futterbox: openWB Series2 Custom und go-eChareger Homefixx

    Futter: 9,39 kWp Luxor EcoLine Fullblack Anlage Süd-Ost mit Fronius Symo 8.2-3m

    7,95 kWp Bosch Solaranlage Süd-West mit SMA Sunny Tripower 8000TL

    Pufferspeicher: 11 kWh AlphaEss Storion Smile-B3

    Steuerung: ioBroker, openWB

  • Neue Anlagen mit eigenem Zähler versehen muss man durchrechnen.

    Weitere Stromzähler gibt es normal nicht kostenlos vom Energieversorger.

    D.h. der Ertrag muss höher sein als dei Kosten des Zählers.


    Man kann das aber auch über den eigentlichen Zähler laufen lassen.

    Gibt dann wohl ne Formel, die der Versorger anwendet, um die neuen kWp mit der entsprechenden Einseisevergütung zu berechnen.

  • Das wird dann Anteilig in Bezug auf die kWp der beiden Anlagen aufgeteilt. Das wäre bei der Einspeisevergütung von 38Cent absolut kontraproduktiv, weil dann ein Teil der Einspeisung nicht mehr bezahlt wird.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert

  • Wenn man von der Zweitanlage nichts einspeisen will, braucht man aber ohnehin keinen Zähler, oder?


    Ich würde es ja komplett separat vom Haus lassen wollen.


    Eine kleine 12V Inselanlage mit 650W habe ich für mein DIY Wohnmobil schon selbst aufgebaut. Ich dachte, ich könnte das einfach größer bauen und mein Auto gratis laden 😅

    AWD ER, TP2, BJ 04/2022

  • Bei mir ist das ähnlich.

    Alte Einspeisevergütung 12,5ct - neue Einspeisevergütung 6ct; Anlagen sind ungefähr gleich groß.

    Da brauch ich nicht lange herumrechnen oder nen teuren Zähler installieren.


    Bei Murde wird das aber ganz anders aussehen wenn er schon ne gigantische Photovoltaik auf dem Hausdach hat und dafür immerhin noch 35ct bekommt.

    MG4

    Futterbox: openWB Series2 Custom und go-eChareger Homefixx

    Futter: 9,39 kWp Luxor EcoLine Fullblack Anlage Süd-Ost mit Fronius Symo 8.2-3m

    7,95 kWp Bosch Solaranlage Süd-West mit SMA Sunny Tripower 8000TL

    Pufferspeicher: 11 kWh AlphaEss Storion Smile-B3

    Steuerung: ioBroker, openWB

  • Wenn man von der Zweitanlage nichts einspeisen will, braucht man aber ohnehin keinen Zähler, oder?


    Ich würde es ja komplett separat vom Haus lassen wollen.


    Eine kleine 12V Inselanlage mit 650W habe ich für mein DIY Wohnmobil schon selbst aufgebaut. Ich dachte, ich könnte das einfach größer bauen und mein Auto gratis laden 😅

    Warum sollte es Probleme machen, wenn man sich eine eigene PV Inselanlage auf seinem privaten Grundstück baut?

    Wenn das ein für sich eigenes Stromnetz ist ohne Anbindung an den Energieversorger!?

  • Warum sollte es Probleme machen, wenn man sich eine eigene PV Inselanlage auf seinem privaten Grundstück baut?

    Wenn das ein für sich eigenes Stromnetz ist ohne Anbindung an den Energieversorger!?

    Weil du damit so gut wie nie dein Auto laden kannst.
    Wenn es eine relativ kleine Anlage mit 4 oder 5 kWp ist, dann bringt die im Sommer 3-4kW in der Spitze.
    Wenn sich dann ne Wolke davor schiebt, bricht die Leistung weg, wenn du dann nicht noch am Netzt hängst, kannst du den Leistungsverlust nicht mal sauber nachregeln. Wie oft willst du das denn deinem Auto antuen? Das Auto bekommt zwar die Info mit 3kW zu laden, es stehen aber nur 1,5 oder schlimmer nur noch 1kW (also kleiner 6A und damit unter dem Mindestadestrom) zur Verfügung. Also bricht der Ladevorgang ab, das Ganze passiert ungeregelt (was du ohne Netz nicht kannst) im Worstcase 2 , 3 mal in einer Minute. Nicht weil die Wallbox das so steuert sondern weil die Leistung einfach nicht mehr zur Verfügung steht. Wie schon gesagt. Wenn du das als reine Insel machen willst, wirst du mindestens 1-2kWh Akku und eine vernünftige Regelung installieren müssen um das ganze entsprechend zu puffern und den Ladevorgang gezielt steuern zu können.
    Zudem hast du als reine Insel das Problem, dass du dann von Herbst bis Frühling nicht bzw. fast nie laden kannst, weil du ja keinen Netzanschluss an der Wallbox hast.

    Nun könnte man auf die Idee kommen eine schaltbare Netzleitung an die Wallbox zu legen. Dann könnte man durch einfaches zuschalten des Netzes die Wallbox betrieben. Allerdings kann man damit auch den Inselwechselrichter schrotten. Aber selbst wenn das ginge, wäre die Anlage illegal weil nicht mehr netzgetrennt und er würde die Einspeisevergütung auch der Altanlage riskieren.


    Kann gerne versucht werden so eine Anlage zu bauen, ich würde eine Insellösung, ohne Akku und Steuerung keinesfalls implementieren, weil das Auto Schaden nehmen kann. Mit Akku und Steuerung wäre es mir deutlich zu teuer, weil das ganze System von Herbst bis Frühling nicht bzw. kaum nutzbar ist.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert

    Einmal editiert, zuletzt von mlapp ()

  • mlapp

    Ich meinte eher die rechtliche SIcht, weil irgendwer hier im Thread meinte, dass man das nicht darf.

  • mlapp

    Ich meinte eher die rechtliche SIcht, weil irgendwer hier im Thread meinte, dass man das nicht darf.

    Da bin ich nicht so fit und müsste mich erst schlau machen. Über Inselanlagen hab ich mich rechtlich noch nicht tiefer informiert. Vermutlich würde ich, wenn ich eine netzisolierte Anlage aufbauen würde nicht lange fragen. Mein Grundstück, ich hänge nicht am Netz, ich beanspruche keine steuerlichen Vorteile. Also wer sollte was dagegen haben. Was nicht heißt, dass es auch wirklich so ist.
    Meine Infos waren daher eigentlich nur technischer Natur.

    Mustang Mach E, RWD SR, TP2, Lucid-Rot / teilfoliert . PU 6.3
    Fiat 500e Cabrio la Prima, schwarz / teilfoliert.
    20,5kWp PV, 22,5kWh LiFePo Akku, 7kW Panasonic Monoblock Wärmepumpe
    2x Go-E Charger (1xV2 und 1xV3). Alles über ioBroker gesteuert


  • In welchen Fällen lässt sich eine PV-Anlage ohne Anmeldung betreiben?

    Die Verpflichtung zur Registrierung der Anlage entfällt nur, wenn diese nicht an das allgemeine Versorgungsnetz angeschlossen ist. Dies trifft jedoch lediglich auf sogenannte Inselanlagen zu. Demzufolge muss das System hier den kompletten Strombedarf des Hauses decken. Dies gilt es bei der Wahl der Größe, der Leistung und des Speichers zu berücksichtigen. Für gewöhnlich tritt eine solche Situation allerdings nur dann ein, wenn sich der Anschluss an das allgemeine Stromnetz als unverhältnismäßig teuer oder aufwendig erweist. Daher wird diese Lösung vor allem für Berghütten und abgeschiedene Bungalows sowie für Ferien- und Wochenendhäuser angewandt.

    Eine gewöhnliche Nulleinspeiseanlage ohne Registrierung zu betreiben, gestattet die Verordnung nicht. Das System speist zwar keinen Strom ins Netz ein und verbraucht die erzeugte Energie selbst, da solche Anlagen jedoch über einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz verfügen, greift hier die Marktstammdatenregisterverordnung.

    Mustang Mach E, Star Weiß metallic, RWD, SR, TP 2, EZ 07/21, Wallbox HD

    PV mit 11,25 kWp, Solar Fabrik bifaziale monokristalline Halbzellen (MBB), 10 kWh Batteriespeicher

  • Daher wird diese Lösung vor allem für Berghütten und abgeschiedene Bungalows sowie für Ferien- und Wochenendhäuser angewandt.

    So sieht's aus.

    Formal reicht es, einen Carport auf ein separates Flürstück (Katastereintrag ist entscheidend!) zu stellen, wo es keinen Netzanschluss gibt und die PV darauf als reine Inselanlage zu betreiben.

    Steht der Carport auf dem selben Flurstück wie das Haus, das einen Netzanschluss hat, wird strenggenommen ein Anteil an der EEG Umlage (ich glaube es sind 40%) auf den verbrauchten Strom aus der Inselanlage fällig.

    Mir ist jedoch kein Fall bekannt, wo sich ein Netzbetreiber um solche Peanuts schert, weil die ganz andere Sorgen haben.

    Galvanische Trennung vom Netz, und im sehr unwahrscheinlichen Fall einer Intervention dumm stellen, bzw. den gesunden Menschenverstand vorschieben, nachdem eine solche Anlage ja nichts mit dem Netz(-betreiber) zu tun habe.


    Nachtrag:

    Was ich bei einem solchen Projekt strikt vermeiden würde: Schlafende Hunde wecken.

    "A customer can have a car painted any color he wants as long as it’s black." (H. Ford)

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi ()

  • So, gut anderthalb Monate später ist die PV-Anlage auf dem Dach und soweit fertig konfiguriert. Endlich scheint auch mal die Sonne und das Pony ist daheim.


    Für die Überschussladung habe ich evcc integriert und ich muss sagen, es funktioniert hervorragend. Sehr durchdacht und bis ins Detail konfigurierbar (z.B. dass die Ladung nicht unterbrochen wird, wenn mal für eine Minute der Kaffeevollautomat arbeitet).


    Auch die Integration von evcc in den ioBroker geht dank MQTT wirklich sehr einfach. So kann man darüber z.B. auslesen, wie hoch die Ladeleistung ist und ob davon z.B. Strom für andere Haushaltsgeräte zur Verfügung stünde (was nach Start des Geschirrspülers die Ladeleistung ja automatisch reduziert).


    Der einzige Haken zu der aktuell sonnenarmen Zeit ist, dass das Auto leider mit meiner Frau zumeist auf Arbeit ist, wenn die Sonne scheint. Da hilft wohl nur ein zweite BEV. ;)